Sake FAQ

Nützliche Antworten auf die 14 meistgestellten Fragen

1. Ist Sake eine Spirituose?

Nein. Sake ist keine Spirituose, kein Schnaps, kein Branntwein und kein Destillat.

Sake ist ein gegorenes Getränk, das aus Wasser und Reis mit Hefe gebraut wird. Sake gehört in dieselbe Getränkegruppe wie Wein und Bier.

Sake hat mit durchschnittlich 15 Volumprozent einen höheren Alkoholgehalt als Wein und Bier. Dieser Alkohol entsteht jedoch, genau wie bei Wein und bei Bier rein durch Gärung, er wird nicht destilliert.

Die Gruppe der japanischen Destillate heißt übrigens Shochu.

2. Ist Sake Reiswein?

Nein, die Bezeichnung Reiswein ist nicht korrekt. Sake besteht aus Reis, aber Sake ist kein Wein.

Sake hat mit Wein die Trinkkultur gemeinsam. Denn genau wie Wein ist Sake ein Essensbegleiter und ein langsames Genussgetränk.

Die Herstellung von Sake ist jedoch eher dem Brauen von Bier ähnlich. Bei beiden ist der Ausgangsstoff ein Getreide, dessen Stärke erst in Zucker umgewandelt werden muss, damit die alkoholische Gärung durch Hefe stattfinden kann.

Es gibt also sowohl Gemeinsamkeiten von Sake und Wein, als auch von Sake und Bier. Die Gemeinsamkeiten reichen jedoch nicht aus, um Sake einem der beiden zu- oder unterzuordnen.

Japanischer Sake ist ein eigenes Getränk mit eigener Braukunst und eigener, großer Kultur. Deswegen sollten wir ihn außerhalb Japans einfach als das bezeichnen, was er ist, nämlich als japanischen Sake.

3. Muss ich Sake heiß trinken?

Nein. Sie müssen nicht. Aber Sie können Sake, der sich dafür eignet auch warm oder heiß trinken.

Beim Sake gibt es grundsätzlich ein Spektrum von vier möglichen Trinktemperaturen: Gekühlt – Zimmer – warm – heiß.

Heiß ist über 50 °C. Auf diese hohe Temperatur kann man nur einfachen Standardsake erhitzen, der robust genug ist.

Die höheren Qualitäten von Premium Sake werden eher kühl getrunken. Andere geeignete Premium-Stufen eher in Zimmertemperatur oder warm bis max. 50 °C.

4. Wann und wozu trinkt man Sake?

Sake ist von Hause aus dazu gedacht, zum Essen getrunken zu werden, er ist ein Essensbegleiter.

Genau wie bei Wein kann man zu jeder Speise einen passenden Sake finden und zu jedem Sake eine passende Speise.

Und genau wie Wein kann man Sake aber auch einfach ohne Speisen trinken, vielleicht mit ein paar Knabbereien oder Vorspeisen.

Ein häufiges Missverständnis ist, dass Sake ein Digestif und am besten nach dem Essen zu trinken sei. Es gibt zwar auch passende Sakes zu Desserts oder als Digestif, aber das ist nicht die hauptsächliche und wichtigste Bestimmung von Sake.

5. Passt Sake auch zu Pasta, Schnitzel, Pommes & Co.?

Ja!

Es gibt zu jeder Speise einen passenden Sake. Zu europäischen Speisen passen oft sehr gut etwas vollmundigere Sakes des Sake-Typs Junmai. Wir beraten Sie dazu gerne.

6. Wie erwärme ich Sake?

In einer Karaffe aus Keramik oder Porzellan im zuvor erhitzten Wasserbad.

Wichtig: Sake, den man einmal erwärmt oder erhitzt hat, kann man nicht einfach wieder abkühlen lassen, um ihn dann kalt zu trinken, als wäre nichts gewesen. Abgekühlt schmeckt er nicht mehr.

7. Muss ich Sake aus einem ganz kleinen Becherchen trinken?

Nein. Sie können, wenn es passt. Aber es passt nicht immer.

Kleine, engwandige Trinkbecher aus Keramik oder Porzellan sind sehr geeignet für warmen und heißen Sake.

Für Sake, der kühl oder in Raumtemperatur getrunken wird und hochwertiger ist, sollte man Trinkgefäße verwenden, die etwas größer und möglichst offen sind.

Das Material kann Glas, Keramik oder Porzellan sein. Auch ein Weißweinglas ist oft sehr passend. Sake kann so seinen Duft besser entfalten und er verteilt sich beim Trinken besser im gesamten Bereich des Mundes.

8. Muss ich Sake möglichst schnell die Kehle hinunterstürzen?

Wenn Sie das tun, verpassen Sie alles.

Schlürfen Sie Sake lieber langsam, lassen Sie ihn im Mund zergehen und genießen Sie die schöne Textur und die feinen Aromen.

9. Was hat es mit dem Datum auf Etikett oder Flaschendeckel auf sich?

Das ist das aufgestempelte Datum, an dem die Flasche die Brauerei verlassen hat. Es kann identisch mit dem Abfülldatum sein, muss aber nicht.

Das Datum dient steuerlichen Zwecken in Japan. Bei Flaschen, die exportiert werden, müssen die Brauereien das Datum nicht aufstempeln.

Ein Stempeldatum zu haben ist jedoch nützlich. Es gilt die Faustregel, dass man einen Sake bis 24 Monate nach diesem Datum getrunken haben sollte. Mehr dazu im nächsten Punkt.

10. Wie lange und wie kann ich eine geschlossene Flasche Sake aufbewahren?

Grundsätzlich ist Sake ein Getränk, das so frisch wie möglich getrunken werden sollte. (Es gibt gelagerten Sake, aber die Lagerung sollte man besser den Sake-Brauereien überlassen.)

Nach der oben schon erwähnten Faustregel empfiehlt es sich, einen Sake bis 24 Monate nach dem Stempeldatum getrunken zu haben. So kann man sicher sein, ihn beim Trinken in der Qualität anzutreffen, in der ihn die Brauerei gedacht hat.

Normal pasteurisierter Sake wird zwar nicht schlecht im Sinne von ungenießbar. Man kann ihn oft nach mehreren Jahren noch trinken. Aber seine Qualität verändert sich im Laufe der Zeit und man sollte lieber auf der sicheren Seite bleiben, sonst ist es schade.

Eine Ausnahme bildet Sake, der nicht nach normalem Verfahren pasteurisiert ist und dadurch nur kürzer haltbar ist. Oder gelagerter Sake, den man länger aufheben kann.

Sake sollte man aufrecht stehend, kühl und dunkel und bei gleichbleibender Temperatur aufbewahren. Lagerung im Kühlschrank ist bei längerer Aufbewahrungszeit gut, aber nur bei bestimmten Sake-Typen unbedingt nötig (beim Kauf von Sake von uns erhalten Sie in einem solchen Fall immer einen Hinweis).

11. Wie lange hält sich eine geöffnete Flasche Sake und wie muss ich sie aufbewahren?

Sake reagiert nach dem Öffnen mit dem Sauerstoff, der in die Flasche gelangt ist und verändert sich dadurch.

Man sollte eine einmal geöffnete Flasche wieder verschließen, im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von ein bis zwei Wochen austrinken. Je robuster der Sake ist, umso stabiler hält er sich. Sehr aromatischer High End-Sake ist hingegen sensibler.

12. Muss ich alle Sakes, die bei Ihnen im Laden im Kühlschrank stehen, zu Hause auch im Kühlschrank aufbewahren?

Nicht unbedingt. In unserem Laden stehen Flaschen aus verschiedenen Gründen in Kühlschränken. Meist, weil sie müssen. Manchmal aber auch zum Beispiel nur, damit unsere Kunden sie schon auf Trinktemperatur vorgekühlt nach Hause mitnehmen können.

Wir informieren Sie immer deutlich, wenn Sake unbedingt gekühlt aufbewahrt werden muss.

13. Muss ich die vielen Zahlen auf den Etiketten verstehen?

Nein, müssen sie nicht. Man muss Sake nicht nach Zahlen trinken. Man kann sich mit ihnen beschäftigen, wenn es Spaß macht. Man darf die Zahlen aber auch komplett ignorieren. Die Hauptsache ist, dass Sie Ihren Sake genießen.

14. Was ist das Weiße im Nigorizake?

Das sind Reisteilchen, die beim Auspressen aus der Maische mit einem absichtlich groben Sieb im Sake verblieben sind.

Wichtig: Bitte unbedingt gut untermischen, sodass der Sake gleichmäßig milchig trüb oder weiß wird.

Und dann genießen.

Kanpai!