Marumoto Shuzō
Charaktervolle Sakes aus eigenem Reis, mit Freude und mit Unterstützung des Universums in Okayama gebraut.
Standort | Asakuchi, Präfektur Okayama
Sake-Name | Chikurin, Kamomidori
Die Marumoto Brauerei mit ihren historischen Gebäuden liegt unter einem besonders klaren Himmel im Ort Asakuchi in der Präfektur Okyama.
Der Himmel ist so klar, dass auf dem nahegelegenen Berg Chikurinji die beste Sternwarte Japans, das Okayama Astrophysical Observatory ihren Sitz hat. Der Chikurinji, von dem das Brauwasser der Brauerei kommt, ist auch das Namensvorbild für die Sake-Linie „Chikurin“.
Die harmonische Verbindung mit dem Universum und reines Brauwasser sind zwei wichtige Parameter für die Brauerei, um erstklassigen Sake herzustellen. Von allergrößter Wichtigkeit ist für den Brauereibesitzer Herrn Marumoto jedoch die Qualität des Sake-Reises.
Schon 1987 hat er begonnen, seinen eigenen Sake-Reis anzubauen. Dies war damals noch sehr ungewöhnlich und auch durch Restriktionen blockiert, die es Sake-Brauern nur sehr bedingt erlaubten, eigenen Reis anzubauen. Im Laufe der Zeit wurden die Regeln gelockert und Herr Marumoto hat die Anzahl seiner Reisfelder immer weiter vergrößert und teilweise auf Bio-Produktion umgestellt, die mit dem japanischen, dem amerikanischen und dem europäischen Bio-Siegel zertifiziert ist.
Beim Reisanbau kommt ausschließlich der als bester Sake-Reis anerkannte Yamada Nishiki auf die Felder. Und Herr Marumoto setzt eine Anbautechnik ein, bei der „goldener Reis“ entsteht. Die Pflanzen werden dreimal im Laufe der Anbauphasen sehr knapp an Nährstoffen gehalten. Dadurch wandert die Energie eher in die Reiskörner als in die restliche Pflanze, die Körner sind bei ihrer Reife verwittert goldgelb und haben einen idealen Gehalt an Inhaltsstoffen wie z. B. Proteinen und genau die richtige Dichte.
Die Chikurin Sake-Serie hat ein klares Konzept: Sie besteht aus dem fein komplexen High End Sake Taoyaka „Eleganz“, dem frischen, aromenreichen Karoyaka „Leichtigkeit“ sowie dem erdigen Fukamari „Tiefe“.
Für letzteren setzt die Marumoto Brauerei eine eigens entwickelte Fukamari-Solera-Technik ein, bei der ein Blend mit gelagertem Fukamari-Sake hergestellt wird, um den Charakter herauszuarbeiten.
Zum Abschluss möchten wir Herrn Marumoto selbst das poetische Wort überlassen:
“Sobald sie in die Felder eingepflanzt wurden, wirken die Reissetzlinge zwar noch so fragil, als ob sie vom geringsten Windzug fortgeweht werden könnten, aber sie sprießen in kurzer Zeit. Sie wachsen, leuchten grün und nehmen nach Herzenslust dasselbe starke Sonnenlicht auf, das uns Menschen als Gefahr erscheint. Im Herbst, vor der Reisernte, glitzern die Reispflanzen in hübscher, goldener Farbe in der Abendsonne. Wir fühlen uns glücklich, wenn wir sie anschauen, wie sehr sie sich verändern. Unbemerkt laufen auch wir Menschen im selben Rhythmus wie die umgebende Natur.
Die gesamte Umwelt, all ihre Kräfte (Temperatur, Feuchtigkeit, Licht, Gravitation, Bewusstsein) umgeben uns. Erde und Sonne, auch die Kräfte ferner Galaxien hüllen uns ein. Wir sind immer mit dem Universum verbunden: Dies ist, was unseren Reisanbau, unser Sakebrauen ausmacht.
In unserer Brauerei bereiten wir den Sake in einer alten, aus Holzdielen gebauten, kalten Küche vor, die auch als Kulturgut eingetragen ist. Die kurabito tragen zwar nur einfache Socken, aber wenn sie über eine Stunde lang mit dem schweren Holzpaddel die Maische rühren, sind ihre Füße nicht mehr kalt. Wenn man zur Decke aufschaut, sieht man die würdevolle, hölzerne Balkenkonstruktion und darum herum die Tanks, in denen die Maische gärt. Man fühlt sich plötzlich ganz belebt und denkt: „Kami-sama, arigatō!“ (Vielen Dank, Gottheiten!) Vielleicht hält das mancher für seltsam, aber genau das ist Sakebrauen.
Dieses Glück, das wir empfinden, möchten wir all denen weitergeben, die unseren Sake genießen.”
Marumoto Shuzō Specs
Gründung | 1867
Inhaber | Niichirō Marumoto
Tōji | Niichirō Marumoto
Mitarbeiter*innen | 13 Kurabito
Jahresproduktion | 1500 Koku
Webseite [JP] |kamomidori.co.jp
Must-haves
CHIKURIN Fukamari
komplexer Junmai mit vollem, tiefem Geschmacksprofil und Noten von Reis, Getreide und Nüssen
CHIKURIN Karoyaka
üppige, aber elegante Variation eines Junmai Ginjo mit seidiger Textur und fruchtigem Aromenprofil
CHIKURIN Taoyaka
faszinierender Super High End-Sake, ein eleganter Tanz von fein schillernden, erfrischenden Aromen
Extratipps
Auf der Website von Asakuchi City bekommt man einen schönen Eindruck von der Gegend, vom Astronomischen Observatorium und von lokalen Spezialitäten. Schaltet man auf die japanische Version, erscheinen mehr Details.
Eine Spezialität von Okayama sind Somen, sehr feine Nudeln. Serviert werden sie kalt mit Soßen zum Tauchen. Besonders im Sommer ein schönes, leichtes Vergnügen! Beste Qualitäten sind handgezogen, diese Hersteller-Website gibt ein paar Eindrücke:
Okayama ist die Heimat von Momotaro, dem Jungen, der aus einem Pfirsich schlüpft, dank Hirsebällchen stark wird und einen Oger besiegt. Das Japan Heritage Promotion Council präsentiert liebevoll und spannend die historischen Hintergründe der Legende: